1. Akutmedizintag an der BG Unfallklinik Murnau

Vom Einsatz bis zur Klinik: Wissen teilen, Verständnis vertiefen

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30.09.2025

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Delia Reich

Leitung Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
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Dass das Interesse an praxisnaher Fortbildung groß ist, zeigte der hervorragend besuchte erste Akutmedizintag an der BG Unfallklinik Murnau vergangenen Freitag. Bereits früh waren die Workshops ausgebucht und Teilnehmende aus unterschiedlichen Professionen der Notfallmedizin nutzten die Gelegenheit, ihr Wissen zu vertiefen, neue Ansätze kennenzulernen und moderne Versorgungsstrategien in der Notfall- und Akutmedizin zu diskutieren – immer mit einem fokussierten Blick auf die Nahtstellen zwischen Präklinik und Klinik.

„Notfallmedizin ist ein dynamisches Feld, geprägt von Zeitdruck, Komplexität und der Notwendigkeit, in entscheidenden Momenten schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen. Gerade deshalb ist das reibungslose Zusammenspiel zwischen präklinischem Rettungsdienst und klinischer Notaufnahme von zentraler Bedeutung. Wer die Herausforderungen, Abläufe und Bedürfnisse der jeweils anderen Seite versteht, kann im Notfall punktgenau handeln und gemeinsam dafür sorgen, dass Patientinnen und Patienten sehr rasch die bestmögliche medizinische Versorgung erhalten“, erläuterte Dr. Raphael Bender, Ärztlicher Leiter der Luftrettung an der BG Unfallklinik Murnau in seiner Begrüßungsrede. 

Gemeinsam mit der Ärztlichen Leiterin der Zentralen Notaufnahme, Dr. Angelika Trapp und Florian Muckenthaler, Facharzt für Anästhesie und Notarzt, organisierte der erfahrene Mediziner ein praxisnahes Programm, das die fast 200 Teilnehmenden vor allem aufgrund der Mischung aus Erfahrungsaustausch und anwendungsorientierter Übung überzeugte. 

So wurde beim Akutmedizintag an realen Personen sonographiert. Die Teilnehmenden konnten nicht nur selbst verschiedene Beatmungsgeräte bedienen, sondern schlüpften gleichzeitig in die Rolle der Patientinnen und Patienten und ließen sich von ihren Kolleginnen und Kollegen über die Geräte beatmen. In das Crew Ressource Management (CRM) gab es direkt im Rettungswagen einen praxisnahen Einblick und die Teilnehmenden erfuhren, wie man auf engem Raum effektiv zusammenarbeitet, als Teamleaderin oder Teamleader Aufgaben sinnvoll verteilt und notwendige Rückmeldungen einholt, selbst wenn die Geräte unaufhörlich brummen und piepen. 

Neben der praktischen Arbeit kam auch der Austausch von Erfahrungen nicht zu kurz: So wurde beispielsweise über das Zugunglück in Burgrain 2022 gesprochen, und die Teilnehmenden teilten ihr Wissen zu den Organisationsstrukturen innerhalb der Klinik bei Großschadenslagen: Wer wird auf welchem Weg und wann alarmiert? Wie lassen sich schnell genug Einsatzteams zusammenstellen? Wie werden Patientinnen und Patienten sinnvoll auf die vorhandenen Räume verteilt? Und wie läuft die Kommunikation mit der Leitstelle, die die Patientenzuweisung koordiniert?

Am Nachmittag bot die sogenannte NeuroSession spannende Vorträge zu Themen rund um das Schädel-Hirn-Trauma und modernes Schlaganfallmanagement. Dabei erhielten die Gäste wertvolle Hinweise, welche Notfallambulanz für Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall die richtige Anlaufstelle ist.

An die Neurosession anschließend startete die BurnSession, die auf der hohen fachlichen Expertise des Schwerbrandverletztenzentrums der Murnauer Unfallklinik aufbaute. Besprochen und diskutiert wurden Themen wie die präklinische Versorgung des brandverletzten Kindes, die Erstversorgung von Brandverletzungen in der Notaufnahme sowie die oft langwierige und komplexe Intensivtherapie. Die Zuhörerinnen und Zuhörer erfuhren in der TraumaSession unter anderem welche Amputationsverletzungen an Händen replantierbar sind, welche Rolle Gerinnungsstörungen bei schweren Verletzungen spielen und wie man komplexe Mittelgesichtsverletzungen erkennt und therapiert.

Abschließend wagte das Organisationsteam auch schon einen kleinen Blick in die Zukunft: „Nach dem sehr gelungenen Tag und dem überaus positiven Feedback werden wir auf jeden Fall auch im kommenden Jahr wieder einen Akutmedizintag veranstalten“, so Dr. Angelika Trapp.