OP-Roboter ergänzt 360-Grad-Konzept in der Kniechirurgie am BG Klinikum Hamburg

Medizinische Spitzenkompetenz trifft auf moderne Technik: Im BG Klinikum Hamburg sind gegenwärtig etwa 80 Prozent der behandelten Kniearthrosen Folgen eines Unfalls. Aufgrund des Traumas sind die Gelenkverletzungen häufig kompliziert und erfordern eine hohe Spezialisierung des Behandlungsteams. Für noch bessere Ergebnisse im Falle einer Operation setzen die Chirurginnen und Chirurgen nun auf die Präzision eines OP-Roboters.

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29.10.2025

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„Um unseren Patientinnen und Patienten mit Arthrose eine reibungslose Behandlung und das bestmögliche Behandlungsergebnis zu ermöglichen, haben wir ein 360-Grad-Konzept entwickelt. Der Fokus liegt dabei auf der ganzheitlichen Betrachtung des individuellen Kniegelenks mit dem Ziel, das natürliche Gelenk möglichst zu erhalten, während die Patientinnen und Patienten gleichzeitig schmerzfrei und uneingeschränkt am Leben teilnehmen können“, sagt Prof. Dr. Karl-Heinz Frosch, Ärztlicher Direktor des BG Klinikums Hamburg. Als eines der wenigen Krankenhäuser in Deutschland bietet das BG Klinikum Hamburg deswegen das gesamte Portfolio der Behandlungsmöglichkeiten rund um das Knie an. „Dank interprofessioneller Teams können wir das gesamte Spektrum der konservativen Therapien aus einer Hand anbieten“, so der Ärztliche Direktor. Wenn diese nicht die gewünschte Wirkung haben und eine Operation nötig ist, stehen auch hier alle Möglichkeiten zur Verfügung: „Wir bieten sowohl Kniegelenk erhaltende Eingriffe – von der akuten Versorgung von Frakturen und Luxationen bis hin zur  Transplantation von Knochen, Bändern und Menisken sowie Korrekturosteotomien –, als auch das gesamte Spektrum der Endoprothetik inklusive der Wechselendoprothetik an. So können wir auf jedes Knie individuell eingehen und eine passende Behandlung finden“, führt Prof. Dr. Frosch aus.

In der Kniesprechstunde oder der Endoprothetiksprechstunde nimmt sich das Team ausreichend Zeit, um die Problematik zu verstehen und ein individuelles Therapiekonzept zu entwickeln. Ob sich dabei ein konservatives oder operatives Verfahren besser eignet, entscheiden die Spezialistinnen und Spezialisten in der Sprechstunde. Das Besondere: Beide Sprechstunden finden parallel statt. Sollte der ärztliche Dienst also feststellen, dass für eine Patientin oder einen Patienten in der Endoprothetiksprechstunde eine konservative Behandlung möglich ist, kann die Person noch am selben Tag mit dem ärztlichen Dienst in der Kniesprechstunde sprechen und umgekehrt. „So können sich unsere Patientinnen und Patienten sicher sein, dass ihr Behandlungsweg bei uns mit dem Sprechstundentermin beginnt, auch wenn sich im Gespräch eine Planänderung ergibt“, resümiert Prof. Dr. Frosch.

Im Falle einer Operation können die Chirurginnen und Chirurgen des BG Klinikums Hamburg nun ein neues Hilfsmittel nutzen, dass die Behandlungsergebnisse weiter verbessert: Im Klinikum in Hamburg setzen sie einen Operationsroboter ein. „Die Literatur zeigt, dass im Allgemeinen 10 bis 20 Prozent aller Patientinnen und Patienten nicht zufrieden mit dem Ergebnis ihrer Prothese sind“, so Dr. Julius Dehoust, Oberarzt mit dem Schwerpunkt Knie- und Hüftendoprothetik in der Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie am BG Klinikum Hamburg. Bei Behandelten, die ihre Prothese infolge einer posttraumatischen Arthrose bekommen, sei die Quote im Schnitt noch höher. Der Einsatz des Roboters könnte entscheidend zu einer höheren Zufriedenheit beitragen: Dank detaillierter Erfassung der Patientenanatomie während der Operation kann das Team der Kniechirurgie mithilfe des Roboters noch individueller auf die Anatomie der Patientin oder des Patienten eingehen. „Wir verwenden dabei das sogenannte funktionelle Alignment,“ erklärt Dr. Dehoust. Dabei werden die Implantatkomponenten nicht nur anhand standardisierter Achsen ausgerichtet, sondern an die patientenspezifische Anatomie, Beinachse und Bandspannung angepasst. „Das hilft uns, eine möglichst natürliche Gelenkfunktion mit ausgeglichener Weichteilführung über den gesamten Bewegungsbereich wiederherzustellen und wir können die Ergebnisse sicherer reproduzieren“, führt Dr. Dehoust aus. „Die höhere Präzision erlaubt uns zudem, auf zusätzliche Bandkorrekturen zu verzichten und ein stabiles, balanciertes Kniegelenk zu erreichen, während wir so viel wie möglich vom natürlichen Gelenk erhalten. Wir erhoffen uns hierdurch das Risiko von Komplikationen sowie Revisions-Operationen zu senken und dass die Behandelten wortwörtlich schneller wieder auf die Beine kommen.“

Im BG Klinikum Hamburg werden aktuell rund 300 Prothesenimplantationen pro Jahr durchgeführt. Die Ergebnisse werden im bundesweiten Endoprothesenregister (EPRD) erfasst und überwacht. Neben der Knieendoprothetik wird unter der Leitung von PD Dr. Maximilian Hartel – Stellvertretender Chefarzt der Abteilung Unfallchirurgie, Orthopädie und Traumatologie – durch das Team der Endoprothetik die Implantation von Hüftprothesen über den minimalinvasiven vorderen Zugang angeboten. Mit der Implementierung eines Fast-Track Konzepts unterstützt das Team des BG Klinikums Hamburg zudem eine möglichst schnelle Rückkehr der Endoprothetik-Patientinnen und -Patienten in das häusliche Umfeld.