Körperformende Eingriffe nach massivem Gewichtsverlust – ein Interview mit unserer Expertin Dr. Anna Lucca Meynköhn

Unsere Expertin Dr. Anna Meynköhn beantwortet Fragen zur körperformenden Chirurgie – von der Entfernung überschüssiger Haut nach starkem Gewichtsverlust bis zur Korrektur sehr großer oder asymmetrischer Brüste.

Infos zur Pressemitteilung

14.08.2025

Pressekontakt

Ute Kühnlein

Leitung Unternehmenskommunikation
0621 6810-8507 E-Mail

Ein massiver Gewichtsverlust, sei es durch eine Ernährungsumstellung oder eine medizinische Behandlung, ist ein wichtiger Schritt zu einem gesünderen Leben.

Laut dem Deutschen Ärzteblatt werden in Deutschland jährlich ungefähr 20.000 bariatrische Operationen durchgeführt – eine Option für viele Menschen mit Adipositas, bei denen konservative Methoden, zum Beispiel eine Diät oder Sport, nicht ausreichen.

Doch mit dem Gewichtsverlust entsteht häufig eine neue Herausforderung: überschüssige Haut- und Gewebepartien. Diese können nicht nur kosmetisch störend wirken, sondern auch zu körperlichen und psychischen Belastungen führen.
Auch Frauen mit sehr großen oder asymmetrischen Brüsten oder Männer mit einer weiblich wirkenden Brustform leiden häufig unter gesundheitlichen Einschränkungen.
Körperformende Eingriffe bieten eine Möglichkeit, die Körperkontur wiederherzustellen – oft auch mit Unterstützung der Krankenkasse.

Anlässlich des bevorstehenden Oggersheimer Gesundheitstages am 21. August um 17 Uhr haben wir unsere Expertin Dr. Meynköhn zu den wichtigsten Fragen rund um die operativen Möglichkeiten und den Weg zu einem neuen Körpergefühl befragt.

Hallo Dr. Meynköhn, vielen Dank, dass Sie sich für ein Gespräch die Zeit nehmen. 

Sie veranstalten bald den Oggersheimer Gesundheitstag zum Thema körperformende Eingriffe. 

Was ist der Anlass für eine solche Infoveranstaltung und welche Patientengruppe soll angesprochen werden?

Viele Patientinnen und Patienten, die eine hohe Gewichtsabnahme – sei es diätetisch oder operativ – erzielt haben, wissen nicht, dass die Krankenkasse die Kosten für Straffungsoperationen übernimmt, nachdem ein entsprechender Antrag genehmigt wurde. 

Diese Möglichkeit der Kostenübernahme gilt auch für Frauen mit großen Brüsten, Asymmetrien, Fehlbildungen sowie für Männer mit einer weiblichen Brustform. Wir wollen mit diesem Informationstag die häufig bestehende Ungewissheit beseitigen.

Aus welchen medizinischen Gründen kann eine körperformende Operation notwendig sein?

Nach einem hohen Gewichtsverlust, sei es durch eine Ernährungsumstellung und Sport oder durch bariatrische Operationen wie einen Magen-Bypass oder eine Schlauchmagen-Operation, bleibt oft überschüssiges Gewebe zurück. Diese Weichteilüberschüsse sind nicht nur kosmetisch störend, sondern behindern Betroffene häufig auch in ihren alltäglichen Aktivitäten. Ähnlich verhält es sich bei Frauen mit sehr großen Brüsten, die oft Rückenbeschwerden und Fehlhaltungen verursachen. Auch Brustdeformitäten oder bei Männern eine weiblich imponierende Brust können eine große psychische Belastung darstellen, wenn sich die Betroffenen in ihrem Körper unwohl fühlen.

Welche Behandlungsoptionen bietet die BG Klinik Ludwigshafen für Menschen nach einem großen Gewichtsverlust an? Wie sieht der typische Behandlungsablauf aus?

Unsere Klinik bietet Straffungsoperationen für verschiedene Körperbereiche an: Oberarme, Oberschenkel, Bauch, Brust und Gesäß, sowie eine Reduktion der Hautweichteilüberschüsse im Brustbereich oder am Rücken.

Zunächst wird ein Termin in der Sprechstunde für Körperformung oder der Brustsprechstunde vereinbart. Zu diesem Termin sollten Patientinnen und Patienten alle Vorbefunde mitbringen, wie etwa Informationen zu früheren Operationen, Vorbehandlungen oder den Medikamentenplan. Im Termin werden verschiedene Körpermaße erfasst und professionelle Aufnahmen angefertigt. Anschließend übermitteln wir die Ergebnisse an die betroffene Person. Für die Kostenübernahme ist der Befundbrief mit einem kurzen Anschreiben bei der Krankenkasse einzureichen. Sobald die schriftliche Bestätigung der Kostenübernahme vonseiten der Krankenkasse vorliegt, erfolgt die Planung der Operation. Nach dem Eingriff bleiben die Patientinnen und Patienten in der Regel drei bis fünf Tage stationär in der Klinik. Zur Nachkontrolle werden sie nach zwei sowie nach sechs Wochen erneut in die Sprechstunde einbestellt.

Wie lange dauert die Heilungsphase nach einem solchen Eingriff, und wann ist man wieder arbeits- und sportfähig?

Die Genesung ist von der Operation abhängig. Nach dem Eingriff muss schweres Heben und Tragen für mindestens drei Wochen vermieden werden. Für mindestens sechs Wochen müssen die operierten Personen für 23 Stunden täglich die angepasste Kompressionswäsche tragen. Bei einem körperlich anspruchsvollen Beruf ist eine Arbeitsunfähigkeit von sechs Wochen erforderlich. Wer einer Bürotätigkeit nachgeht, kann in aller Regel nach zwei bis drei Wochen an den Arbeitsplatz zurückkehren.

Wie verändert sich das Leben der Patientinnen und Patienten nach einem solchen Eingriff? Haben Sie eine besondere Erfolgsgeschichte in Erinnerung?

Viele! Unsere Patientinnen und Patienten sind zumeist sehr dankbar, weil sie durch eine Straffungsoperation ihre Lebensqualität wiedererlangen. Sie fühlen sich wieder wohl in der eigenen Haut und trauen sich zum Beispiel wieder ins Schwimmbad. 

Wichtig ist eine realistische Erwartung an das Ergebnis. 

Wir straffen zwar extrem, jedoch schwillt das Gewebe nach der Operation ab und der finale Befund wirkt dann manchmal weicher. Das Gewebe ist nach einer massiven Gewichtsreduktion leider nicht optimal, weshalb kein “Model-Körper” erzielt werden kann. 

Welche Voraussetzungen müssen für eine Kostenübernahme erfüllt sein?

Bei Patientinnen und Patienten mit einem hohen Gewichtsverlust spielen der aktuelle BMI, die Stabilität des aktuellen Gewichts und der von uns erhobene Befund eine Rolle. Bei Brustpatientinnen ist die Körbchengröße entscheidend. Eine Körbchengröße C stellt beispielsweise keine medizinische Indikation für eine Kostenübernahme dar.

Bedauerlicherweise werden Straffungen bei "leeren, schlauchartigen oder hängenden" Brüsten von den Krankenkassen nur in den seltensten Fällen übernommen. Wir verstehen hier subjektiv den Leidensdruck der Patientinnen, jedoch hat die reine Ästhetik bei der Krankenkasse keinen Stellenwert.

Welchen Rat würden Sie jemandem geben, der über eine körperformende Operation nachdenkt, aber noch unsicher ist?

Zu unserer Infoveranstaltung am 21. August um 17 Uhr kommen und aufmerksam zuhören!

Dr. Meynköhn, vielen Dank für das Gespräch.

 

Das Interview führte Miray Sarkbay.

 

Mehr zur Veranstaltung

Besuchen Sie den Oggersheimer Gesundheitstag zur körperformenden Chirurgie am 21. August um 17 Uhr und erfahren Sie mehr über körperformende Eingriffe und deren Möglichkeiten.

Alle weiteren Informationen finden Sie auf unserer Patienteninfoseite zum Oggersheimer Gesundheitstag zur körperformenden Chirurgie.