Kreuzbänder

Wenn Sie mehr über die komplexe Anatomie der Kreuzbänder erfahren möchten, sind Sie hier genau richtig. Auf dieser Seite erhalten Sie einen umfassenden Überblick über die häufigsten Ursachen von Kreuzbandverletzungen, die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten und wichtige Aspekte der Nachbehandlung. Ganz gleich, ob Sie persönlich betroffen sind oder einfach Ihr Wissen erweitern möchten – hier finden Sie alle dazugehörigen Informationen!

Anatomie der Kreuzbänder

Das Kniegelenk wird durch mehrere Bänder stabilisiert, darunter das vordere und hintere Kreuzband. Diese verlaufen im Inneren des Kniegelenks und bilden eine Art "X". Das vordere Kreuzband verbindet den Oberschenkelknochen (Femur) mit dem Schienbein (Tibia) und verhindert, dass das Schienbein im Kniegelenk nach vorne rutscht. Es ist ein entscheidender Stabilitätsfaktor, insbesondere bei Dreh- und Beugebewegungen.

Vordere Kreuzbandverletzung

Eine Verletzung des vorderen Kreuzbands (VKB) ist eine der häufigsten Knieverletzungen, die insbesondere bei sportlich aktiven Menschen auftritt.

Ursachen für Kreuzbandverletzungen

Das vordere Kreuzband ist ein wichtiger Stabilisator des Knies und wird oft bei plötzlichen, kraftvollen Bewegungen belastet. Typische Ursachen für eine Verletzung sind:

Drehbewegungen des Knies: Bei abrupten Richtungswechseln oder plötzlichem Abbremsen, wie es in Sportarten wie Fußball, Basketball oder Skifahren vorkommt.
Stürze oder Zusammenstöße: Direkte Krafteinwirkung auf das Knie, beispielsweise bei einem Sturz oder Zusammenprall.
Schwäche des Knieapparats: Muskuläre Dysbalancen oder eine unzureichende Stabilität des Knies erhöhen das Risiko.

Auch mechanische (Achs-)Ursachen können zu einer Schädigung des Kreuzbands führen. Hier spielen zum einen die Abweichung in X- oder O-Richtung eine Rolle, auch die Neigung des Schienbeinkopfes kann das Ergebnis der Operation beeinflussen. Daher werden wir nach einer eingehenden klinischen Untersuchung im Bedarfsfall zusätzliche Röntgenaufnahmen anfertigen.

Liegen schwerwiegende Achsabweichungen vor, werden wir Sie im Vorfeld über die Chance und die Risiken zusätzlicher achskorrigierender Maßnahmen aufklären. Die Behandlung einer vorderen Kreuzbandverletzung hängt vom Schweregrad der Verletzung, dem Alter und den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab. Grundsätzlich gibt es zwei Ansätze: Operative und Konservative Behandlungsmöglichkeiten

Behandlungsmethoden

Eine Operation ist bei körperlich aktiven Patienten und Patientinnen anzustreben. Das Alter bietet hier nur einen Ansatzpunkt. Auch bei Patienten und Patientinnen über 60 Jahre, mit hohem, sportlichen Ansatz und intaktem Gelenkknorpel ist eine Ersatzplastik sinnvoll.

Dabei wird das verletzte Kreuzband in der Regel durch ein Band aus einer körpereigenen Sehne ersetzt. In unserer Klinik werden hier standardmäßig die sogenannten Hamstring-Sehnen (Musculus semitendinosus et gracilis) verwendet. Bei Revisionsoperationen stehen auch andere körpereigene Sehnen oder Spendersehnen zur Verfügung. Häufig sind vordere Kreuzbandverletzungen kombiniert mit Meniskus und Seitenbandverletzungen. Diese werden im Rahmen der Operation mitversorgt.

Auch eine konservative, nicht operative Therapie ist möglich. Insbesondere bei einem niedrigem Aktivitätsniveau, schwerwiegenden Vorerkrankungen und fortgeschrittener Arthrose im Kniegelenk ist dies angezeigt. Konservative Maßnahmen umfassen Physiotherapie, Muskelaufbau und den Einsatz von Knieorthesen zur Stabilisierung.

Die Nachbehandlung ist entscheidend für den Heilungserfolg und die Wiederherstellung der Kniefunktion. Sie umfasst:

Knieführungsschienen: bei isolierten Verletzungen des vorderen Kreuzbands sind Knieführungsschienen nicht erforderlich. Sollten Begleitverletzungen an den Menisken oder den Seitenbänder vorliegen, so dienen diese Schienen der Verbesserung des funktionellen Ergebnisses
Physiotherapie: Ziel ist der Aufbau der Muskulatur, die Wiederherstellung der Beweglichkeit und die Verbesserung der Koordination.
Belastungssteigerung: Abhängig vom Heilungsverlauf wird die Belastung des Knies Schritt für Schritt erhöht.
Rückkehr zum Sport: Erst nach einer umfassenden Stabilitäts- und Funktionstestung sowie in Absprache mit den behandelnden Ärzten und Therapeuten ist eine sichere Rückkehr zu sportlichen Aktivitäten möglich.
Langfristige Prävention: Regelmäßiges Training zur Stärkung der Knie- und Beinmuskulatur sowie das Vermeiden von riskanten Bewegungen können erneuten Verletzungen vorbeugen.