Kreuzbandriss (vorne)
Das vordere Kreuzband sorgt gemeinsam mit dem hinteren Kreuzband für Stabilität und Beweglichkeit im Kniegelenk. Um bei Verletzungen über die Therapie entscheiden zu können, müssen zunächst Schmerzen und Schwellung abklingen sowie die volle Beweglichkeit wiederhergestellt werden.
Therapie ist von vielen Faktoren abhängig
Wir führen klinische Tests wie Röntgenaufnahmen oder MRT (Magnetresonanztomografie) zur Beurteilung der Kreuzbänder, Menisken und anderer wichtiger Strukturen rund um das Kniegelenk durch.
Bei vorhandener Stabilität und niedrigem Anspruch des Patienten ist eine Operation nicht zwingend notwendig. Die konservative (nicht operative) Behandlung umfasst ein Rehabilitationsprogramm für Muskelaufbau und Koordinationsschulung.
Störende Instabilität, hoher sportlicher Anspruch oder körperlich belastende Berufe erfordern einen operativen Ersatz des vorderen Kreuzbandes. Bei fortgeschrittenen Knorpelschäden im Kniegelenk verbietet sich der Kreuzbandersatz, da hierdurch der Gelenkdruck erhöht wird und die Arthrose rasch zunimmt.
Rekonstruktion des Kreuzbandes
Die Rekonstruktion des Kreuzbandes erfolgt mittels Arthroskopie. Lediglich zur Entnahme der Spendersehne ist ein drei bis vier Zentimeter langer Schnitt erforderlich.
Bei der Single-bundle-Technik wird ein Sehnen-Bündel exakt an die Stelle des ursprünglichen Kreuzbandes gesetzt. Hinsichtlich der Rotationsstabilität kann unter Umständen eine Verbesserung durch die anspruchsvollere Doppelbündel-Technik (4-Kanaltechnik) erzielt werden.
Kommt es zum Ausriss des vorderen Kreuzbandes mit seinem Knochenansatz, versorgen wir die Verletzung durch eine arthroskopische knöcherne Refixation des Bandes mit Schrauben oder Fadennähten.
Nachbehandlung
Bereits ab dem ersten Tag nach dem Eingriff wird das Kniegelenk zunächst auf einer passiven Bewegungsschiene (CPM-Schiene) bewegt und mit der Physiotherapie begonnen.
An einen drei- bis viertägigen Krankenhausaufenthalt schließt sich die ambulante Rehabilitation an.
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