Robotik in der Therapie

Im BG Klinikum Bergmannstrost Halle unterstützt ein Roboter Patienten beim Gehtraining

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28.11.2025

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Christian Malordy

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Als eine der ersten Kliniken in Sachsen-Anhalt testet das BG Klinikum Bergmannstrost Halle einen autonom navigierenden Therapieroboter in der Rehabilitation von Patientinnen und Patienten. Das neue System kommt beim Gehtraining von Patienten zum Einsatz, die z.B. nach einer Beinverletzung oder dem Ersatz eines neuen Hüft- oder Kniegelenks zunächst auf Unterarmgehstützen angewiesen sind.

Während der Patient hinter dem Roboter herläuft, überwacht dieser per kamerabasierter Bewegungserfassung die Gehübungen und achtet darauf, dass die Bewegungen richtig ausgeführt werden. Die Patientinnen und Patienten erhalten ein sofortiges Feedback und können Fehler in der Körperhaltung und dem Ablauf der Bewegung korrigieren.

Therapiedirektor Dr. Daniel Kuhn erläutert, wo die Vorteile für Patienten liegen: „Speziell beim Gehtraining mit Unterarmstützen müssen unsere Patientinnen und Patienten die immer gleichen Bewegungsabläufe trainieren. Solch repetitive Bewegungen können gut von einem roboterbasierten System kontrolliert werden, das wiederum macht ein robotergestütztes Eigentraining möglich. So können diese Patienten auch an Wochenenden und außerhalb des Therapieplans einfache Abläufe üben und sind dabei nicht auf die Anwesenheit eines Therapeuten angewiesen.“

Das Gehtraining folgt dabei einem individuellen Trainingsplan, den der zuständige Therapeut vorab erstellt und in einem Therapiemanagementsystem des Roboters hinterlegt. Per Chip melden sich die Patienten bei dem Roboter an und das jeweilige Trainingsprogramm wird abgerufen. Auch die Trainingsergebnisse werden anschließend im Therapiemanagementsystem gespeichert. Der Therapeut wertet die Daten aus und passt, wenn notwendig, den Therapieplan an. Die Daten können zudem in die elektronische Patientenakte des Patienten übernommen werden.

„Ein Robotiksystem kann keinen Physiotherapeuten ersetzen, die menschliche Intervention bleibt immens wichtig, gerade in einem so sensiblen Bereich wie der Therapie. Aber ein Roboter kann in Teilbereichen unterstützen, hier eine echte Entlastung bieten und uns zusätzliche Zeit für anspruchsvolle therapeutische Behandlung am Patienten einräumen“, so Daniel Kuhn zu den Möglichkeiten der Robotik.

Mehr als 140 Therapeutinnen und Therapeuten arbeiten im BG Klinikum Bergmannstrost Halle in den Bereichen Physio-, Ergo-, Sport- und Arbeitstherapie, sowie in der Logopädie. Sie betreuen am Tag etwa 350 Patienten, viele von ihnen nach einem schweren Arbeitsunfall. Als BG Klinik legt das Bergmannstrost einen besonderen Fokus auf der engen Verzahnung modernster Akutmedizin und frühestmöglicher innovativer Rehabilitation. Deshalb ist die Therapie fest integrierter Bestandteil der Klinikstruktur.