Drei Pflege-Auszubildende bei der Arbeit

Azubis in der Pflege: Eine Perspektive schaffen

Im BG Klinikum Hamburg übernehmen Pflege-Auszubildende zwei Wochen lang die Station 1A. Mittendrin: Zwei Pflegefachschülerinnen im dritten Ausbildungsjahr.

Kurz nach Dienstbeginn steht Marie Hellberg im Zimmer der Stationsleitung und ergänzt den Dienstplan für den heutigen Tag. Die 20-jährige Auszubildende zur Gesundheits- und Krankenpflegerin ist momentan für die Pflege auf Station 1A verantwortlich: Zusammen mit den anderen 25 Pflegefachschülerinnen und -schülern aus ihrem Kursjahrgang übernimmt sie die Leitung der Reha-Station.  

Praktische Erfahrung sammeln, verantwortungsvoll handeln 

Hier, im Querschnittgelähmten-Zentrum des BG Klinikums Hamburg (BGKH), findet gerade das zweiwöchige Projekt „Schulstation“ statt. Praxiserfahrene Auszubildende kümmern sich um die Pflege, aber auch um Dienstplanung, Materialbestellung oder die Koordination von Therapieterminen.  

Mittlerweile ist die Arbeit auf der Station gut eingespielt. „Anfangs war es schon ungewohnt, aufregend und fordernd“, stellt Mitschülerin Matilda Bachert (22) unumwunden fest, „aber es macht auch großen Spaß, richtig selbstständig zu arbeiten. Und im Zweifelsfall ist ja auch immer eine examinierte Pflegefachkraft da, die man fragen kann.“  

Portrait Matilda Bachert
„Meine persönliche Vorstellung von Pflege: Das Bestmögliche für unsere Patientinnen und Patienten tun – so, wie er oder sie es möchte.“
Matilda Bachert

Pflegefachschülerin

Die eigenen Fähigkeiten fördern 

Während ihre Kollegin einen Patienten mithilfe des mobilen Deckenlifters in einem Rollstuhl positioniert, kontrolliert Marie dessen Terminplan. Da unsere Patientinnen und Patienten so früh wie möglich aktiv werden sollen, stehen oft viele Termine in der Physio- oder Ergotherapie an. „Dank der früh beginnenden Reha werden die Menschen schnell selbstständiger und benötigen weniger Unterstützung“, erklärt Marie, „deshalb versuchen wir alles, was möglich ist, um die Fähigkeiten jeder einzelnen Person zu fördern – auch in der Pflege“. 

Gute Hilfsmittel-Ausstattung ist vorteilhaft für alle 

Ob individuell angefertigtes Essbesteck oder mobiler Deckenlifter – nicht nur als Entlastung und für reibungslose Abläufe in der Pflege sind solche Hilfsmittel wichtig, sagt Matilda: „Uns bleibt dadurch auch einfach mehr Zeit, um auf die Bedürfnisse der zu Pflegenden einzugehen.“ 

Portrait Marie Hellberg
„Ein ‚Mehr‘ an Ausstattung bedeutet auch ein ‚Weniger‘ an Kompromissen – das finde ich vor allem für unsere Arbeit in der Pflege wichtig.“
Marie Hellberg

Pflegefachschülerin

Für Matilda und Marie ist es der erste Einsatz im Querschnittgelähmten-Zentrum. Schulisches und praktisches Lernen wechseln sich in ihrer Ausbildung ab, die Schülerinnen und Schüler rotieren auf den Stationen, auch mal zu Krankenhäusern mit anderen Schwerpunkten.  

Beide können sich vorstellen, nach dem Examen im BGKH zu bleiben, verrät Marie: „Wir haben ja oft schwerverletzte Menschen in einer großen Notsituation bei uns. Zu erleben, wie alle Fachbereiche zusammenarbeiten und aktiv eine Perspektive für diese Menschen schaffen, die woanders vielleicht nicht möglich gewesen wäre – das ist für mich einer der Gründe, warum ich in die Pflege gegangen bin.“ 

  1. Gerät zur Einstellung einer Luftkammer-Matratze

    Einstellung einer Luftkammer-Matratze zur Vorbeugung von Druckgeschwüren

  2. Drei Pflegeschülerinnen am mobilen Deckenlifter

    Mit dem mobilen Deckenlifter lassen sich Patientinnen und Patienten ohne Aufwendung großer Körperkraft bewegen. 

  3. Matilda Bachert mit einem Liftertuch

    Matilda Bachert bereitet das Liftertuch vor. Darin können Patientinnen und Patienten sitzend in den Rollstuhl mobilisiert werden.

  4. Zwei Auszubildende im Gespräch mit einem Kollegen

    Ein Kollege erklärt den Auszubildenden eine spezielle Luftkammerschiene.

  5. Zwei Auszubildende blicken auf Dienstplan am Bildschirm

    Marie Hellberg und Matilda Bachert prüfen ihre Dienstpläne im Zeiterfassungssystem des Klinikums. 

  6. Zwei Pflegeschülerinnen laufen im Gang des Klinikums

    Auf dem Weg zur Wiedereingliederungskonferenz: Die Auszubildenden sind Teil eines interdisziplinären Teams.