Rotatorenmanschettenläsion

Das Schultergelenk wird durch die sogenannte Rotatorenmanschette stabilisiert. Diese Sehnenhaube besteht aus vier Muskeln und zentriert den verhältnismäßig großen Oberarmkopf in der kleineren Schulterpfanne. Verletzungen betreffen häufig die Supraspinatussehne. Rotarorenmanschettenläsionen können verschleißbedingt oder durch Unfallverletzungen auftreten. Die Beschwerden reichen von Schmerzen bis hin zur Unfähigkeit, den Arm vollständig vom Körper abzuspreizen.

Therapie und Operationsverfahren

Nicht alle Rotatorenmanschettenläsionen müssen operiert werden. Gerade bei älteren Patientinnen und Patienten kann durch eine konservative Therapie und physiotherapeutische Übungen eine schmerzarme und ausreichende Funktion erreicht werden. Insbesondere bei jüngeren und aktiven Patientinnen/Patienten sowie bei Versagen der konservativen Therapie ist jedoch häufig eine operative Versorgung notwendig. Dabei wird eine Schultergelenkspiegelung (Arthroskopie) durchgeführt. Hierbei können Sehnenschäden und eventuell vorliegende Begleitverletzungen beurteilt werden.

Minimalinvasiv oder über einen zusätzlichen circa vier Zentimeter langen Hautschnitt lassen sich die Sehnenverletzungen mithilfe spezieller Instrumente und Ankernahtsysteme wieder fixieren. Eine Materialentfernung ist dabei im weiteren Verlauf nicht notwendig. Wenn ein Sehnenschaden schon längere Zeit besteht und sich die Sehne weiter zurückgezogen hat, kann es sein, dass diese nicht mehr angenäht werden kann. In solchen Fällen kann der Defekt mittels Interponat („Flicken“), einem sogenannten Patch, verschlossen werden.

Nachbehandlung

Nach der Operation ist ein stationärer Aufenthalt von circa zwei Tagen notwendig. Die Fäden werden nach zwölf bis 14 Tagen gezogen. Damit die Sehne wieder fest am Knochen einheilen kann, ist eine spezielle Nachbehandlung notwendig. Dazu muss ein Schulterschlingenverband – eventuell mit Abstützkissen – sechs Wochen lang getragen werden.

Jede Patientin/jeder Patient bekommt ein festgelegtes Nachbehandlungsschema, welches die weitere ambulante Weiterbehandlung vorgibt. Eine physiotherapeutische Nachbehandlung sowie Übungen in Eigenregie sind notwendig um einen guten Behandlungserfolg zu erzielen. Der Arm ist erst circa vier Monate nach der Operation wieder richtig belastbar.