Motorische Ersatzplastiken

Akute Nervenverletzungen können durch moderne mikrochirurgische Techniken mit sehr guten Aussichten auf Funktionswiederherstellung versorgt werden.

Bei Nervenverletzungen, die bereits mehrere Monate oder gar Jahre zurückliegen, ist allerdings eine Rekonstruktion der geschädigten Nerven in der Regel nicht zielführend, da die von ihnen innervierten Muskeln bereits atrophiert sind. Die motorische Ersatzplastik hingegen ist ein zeitlich nicht begrenztes Verfahren, bei dem die Funktion atrophierter Muskeln durch die Umlagerung funktionierender (da von anderen Nerven versorgten) Muskel-Sehnen-Einheiten ersetzt wird. In vielen Fällen kann so auch lange nach einer erlittenen Nervenverletzung Funktion wieder hergestellt und die Lebensqualität des Patienten verbessert werden.

Klassische Indikationen stellten z.B. der Fallfuß bei Peronaeusparese oder die Fallhand bei Lähmung der Radialis-innervierten Muskulatur dar. Aber auch andere Lähmungen z.B. nach Tumorresektion, Trauma, Erkrankung (z.B. Polio) oder Ischämie können in vielen Fällen durch diese Technik therapiert werden. 

Auch die Kombination von Nervenrekonstruktionen und/oder motorischer Ersatzplastik mit prothetischen Versorgungen ist dabei möglich. Hierzu können wir ihnen eine große Bandbreite von chirurgischen Möglichkeiten in Zusammenarbeit mit führenden Prothesenherstellern und namhaften Orthopädietechnikern anbieten. Neben optimaler chirurgischer Versorgung ist die Weiter- und Nachbehandlung, sowohl im Rahmen des klinischen Aufenthaltes als auch danach, durch professionelle Physio- und Ergotherapie begleitet durch regelmäßige Kontrollen des Heilerfolges durch die behandelnden Ärzte notwendig.
 

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