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Behandlung mit Konvaleszenten-Plasma

Konvaleszenten-Plasma wird als möglicher Therapieansatz bei COVID-19-Erkrankungen angesehen, um schwere Verläufe abzuwenden.  Eine aktuelle Meta-Analyse zeigt jedoch keinen günstigen Effekt einer passiven Immunisierung.

Antikörperhaltiges Plasma von Patientinnen und Patienten, welche eine COVID-19-Erkrankung durchgemacht haben, könnte theoretisch zu einer Neutralisierung des SARS-CoV-2-Virus führen und so das Risiko für schwere Krankheitsverläufe verringern. 
Eine am Departement Klinische Forschung des Universitätsspitals Basel durchgeführte systematische Literaturübersicht und Meta-Analyse schloss Daten aus vier in wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlichten randomisierten kontrollierten Studien (RCT) mit 1.060 Patientinnen und Patienten sowie sechs weiteren RCT aus anderen Quellen mit 10.722 Patientinnen und Patienten ein (JAMA).

Randomisierte Studien zeigen keine günstige Beeinflussung des Krankheitsverlaufs durch eine Transfusion von Konvaleszenten-Plasma, weder im Hinblick auf die Gesamtsterblichkeit (Abbildung 1), die Dauer des Krankenhausaufenthalts noch auf die Häufigkeit einer mechanischen Beatmung. 
 

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Abb.1

Nachberechnete Ergebnisse der Meta-Analyse von Janiaud et al. (JAMA) zur Gesamtsterblichkeit. Es lagen keine individuellen Daten aus der RECOVERY-Studie vor (RR 1,04, 95 % KI 0,95 – 1,14).

Fazit

Gemäß der aktuellen Evidenzlage führt eine Therapie mit Konvaleszenten-Plasma nicht zu einer günstigen Beeinflussung von COVID-19-Verläufen. Es bleibt zu hoffen, dass sich das Prinzip der passiven Immunisierung durch synthetische Antikörper-Präparate als erfolgreich erweist.

Stand: 04.03.2021