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Gesundheitliche Langzeitfolgen nach COVID-19-Infektion

Die US-amerikanische Veteran Health Administration (VHA) und ihre Kliniken generieren, in einiger Analogie zur Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, wichtige sektorenübergreifende Gesundheitsinformationen. Berichte über Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung aus dem VHA-System können daher auch besondere Tragweite für die BG Kliniken besitzen.


In einer Kohorte von 73.435 nicht-hospitalisierten COVID-19-Erkrankten und 4990835 Propensity-Score gematchten Kontrollen wurden die gesundheitlichen Folgen einer COVID-19-Erkrankung sechs Monate nach der Diagnosestellung modelliert (Nature).
Die zeitabhängige relative Sterblichkeit wurde durch eine COVID-19-Erkrankung um fast 60 % erhöht (Hazard Ratio 1,59, 95 % Konfidenzintervall [KI] 1,46 bis 1,73). Absolut führte eine COVID-19-Erkrankung zu 8 (95 % KI 7 bis 10) zusätzlichen Todesfällen pro 1.000 Personen nach sechs Monaten.

Eine durchgemachte COVID-19-Erkrankung führte innerhalb von sechs Monaten v.a. zu Atemwegsproblemen, Bluthochdruck und Schlafstörungen (Abbildung 1), der Einnahme von Bronchodilatatoren, Nicht-Opioid-Analgetika und Antikoagulanzien (Abbildung 2), sowie Laborauffälligkeiten wie Anämie, Langzeit-Blutzuckererhöhung (pathologische HbA1c-Konzentration) und Hypertriglyceridämie (Abbildung 3).
 

 

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    Abbildung 1

    Gesundheitliche Folgen innerhalb von sechs Monaten nach COVID-19-Diagnose im US-amerikanischen VHA-System. Nach Nature.

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    Abbildung 2

    Arzneimittelverschreibung innerhalb von sechs Monaten nach COVID-19-Diagnose im US-amerikanischen VHA-System. Nach Nature.

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    Abbildung 3

    Laborchemische Auffälligkeiten innerhalb von sechs Monaten nach COVID-19-Diagnose im US-amerikanischen VHA-System. Nach Nature.

Fazit

Die Daten aus dem US-amerikanischen VHA-System verdeutlichen, welche klinisch relevanten Folgen sechs Monate nach einer COVID-19-Erkrankung erwartet werden können. Dies umfasst eine erhöhte Sterblichkeit, wenigstens 30 zusätzliche Fälle von respiratorischen Störungen und Anämien pro 1.000 Personen und zahlreiche weitere behandlungsbedürftige Gesundheitsstörungen.

Stand: 11.05.2021