Unfallchirurg Thomas Mendel erhält Professur für Traumatologie des Stammskeletts

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05.11.2025

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Der Unfallchirurg Prof. Dr. Thomas Mendel, stellvertretender Chefarzt der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie am BG Klinikum Bergmannstrost Halle, hat am 1. November 2025 die neu geschaffene Professur für Traumatologie des Stammskeletts der Universitätsmedizin Halle übernommen. Inhaltlicher Schwerpunkt sind Lehre und Forschung zur Becken-, Azetabulum- und Wirbelsäulenchirurgie – zum einen in der Schwerstverletztenversorgung, zum anderen im Bereich der Alterstraumatologie. Ziel ist es zudem, die fachübergreifende traumatologische Notfallkompetenz in der unfallchirurgischen Ausbildung zu stärken. 

„Mit der Berufung von Thomas Mendel hat die Universitätsmedizin Halle einen ausgewiesenen Experten der Trauma-Chirurgie und einen über die Maßen engagierten und versierten Spezialisten seines Fachs gewonnen. Für Bergmannstrost ist die akademische Anbindung an den Lehr- und Forschungsbereich Traumatologie des Stammskeletts ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einem gemeinsam betriebenen universitären muskuloskelettalen Zentrum, das wir im Rahmen der Kooperation mit der Universitätsmedizin Halle anstreben“, so Prof. Dr. Philipp Kobbe, Ärztlicher Direktor des BG Klinikums Bergmannstrost Halle und Chefarzt der Unfallchirurgie im Bergmannstrost sowie am Universitätsklinikum Halle. 

Thomas Mendel ist seit 2015 stellvertretender Chefarzt der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie am Unfallklinikum Bergmannstrost und leitet dort die Fachabteilung Allgemeine, Becken- und Wirbelsäulen­traumatologie. In der Kombination seiner klinischen Arbeit und der Universitätsprofessur sieht Thomas Mendel große Chancen: „Im Bereich der Versorgung schwerer Verletzungen, speziell auch bei Beckenfrakturen, verfügt das Bergmannstrost über eine international ausgewiesene Expertise, umfassende klinische Erfahrung und im bundesweiten Vergleich mit die höchsten Fallzahlen. Die Universitätsmedizin wiederum bietet optimale Forschungsmöglichkeiten und die Anbindung an universitäre Strukturen und Kooperationspartner. Das sind perfekte Bedingungen sowohl für Versorgungsforschung, wie auch experimentelle Forschung, die ich beispielsweise im Bereich der Alterstraumatologie angehen möchte. In diesem Bereich beobachten wir aufgrund der demografischen Entwicklung massiv steigende Patientenzahlen in Bezug auf sogenannte Fragilitätsfrakturen des Stammskeletts, während die klinische Forschung dazu noch am Anfang steht“, so Thomas Mendel. 

Fokus seiner wissenschaftlichen Arbeit sind unter anderem moderne Ansätze in der Diagnostik und Therapie von Beckenringverletzungen. So hat Mendel in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen ein virtuelles Simulationsmodell für osteoporosebedingte Brüche des Beckens entwickelt. Im Rahmen eines weiteren Forschungsprojektes hat er zudem den Zusammenhang zwischen osteoporotischen Beckenbrüchen im Alter, Muskelschwund und unerkannten Tumoren untersucht. Habilitiert hatte sich Mendel 2014 an der Universität Jena zum Thema Navigationstechniken für Schraubenosteosynthesen an Becken und Azetabulum. 

Neben der Forschung engagiert sich Thomas Mendel seit vielen Jahren in der akademischen Lehre an den Universitätsstandorten Jena und Halle. Unter anderem hat Mendel die Students‘ Trauma Summer School konzipiert, ein innovatives und praxisorientiertes Lehrkonzept für Medizinstudierende der Universitätsmedizin Halle, das 2024 von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie ausgezeichnet wurde. „Dass ich nun als Universitätsprofessor an meine Alma Mater zurückkehre, freut mich ganz besonders!“, so Mendel, dessen Laufbahn mit dem Studium der Humanmedizin Ende der 1990er Jahre in Halle ihren Anfang nahm.