Schulterverrenkung (Luxation) und chronische Schulterinstabilität

Die Verrenkung der Schulter ist eine häufige Verletzung und bedarf der akuten Therapie mit Wiedereinrenkung. Im Anschluss sollte immer eine Magnetresonanztomografie (MRT) durchgeführt werden, um Begleitverletzungen zu erfassen. Insbesondere bei jungen, sportlich oder beruflich sehr aktiven Menschen ist häufig die Operation erforderlich, um ein erneutes Luxationsereignis zu verhindern. Zudem ist bei Patientinnen und Patienten über 40 Jahre die Rotatorenmanschette gefährdet, diese wäre zwingend zu behandeln. Ist es bereits zu mehrfachen Luxationen gekommen, muss eine CT-Untersuchung klären, ob auch die knöcherne Pfanne bereits geschädigt ist.

Therapie und Operationsverfahren

Ziel der meist arthroskopisch durchzuführenden operativen Therapie ist die Stabilisierung der Schulter. Die häufig gerissene Gelenklippe wird wieder befestigt und eventuell auch die Gelenkkapsel gerafft. Bei chronischer Instabilität und Knochenverlust muss offen chirurgisch entweder ein Knochenspan vom Beckenkamm oder aber eine Operation nach Latarjet mit Versatz des Rabenschnabelfortsatzes an die Gelenkpfanne erfolgen. In der Regel ist hierfür eine stationäre Therapie mit zwei bis fünf Tagen Aufenthalt erforderlich.

Nachbehandlung

Nach der Operation erfolgt eine Ruhigstellung für vier Wochen in einem Schlingenverband. Physiotherapie muss etwa zwei bis drei Monate lang erfolgen. Die verwendeten Implantate können im Körper verbleiben.