Wirbelsäulen­infektionen

Bei Verdacht auf eine Entzündung der Wirbelsäule werden nach einer ausführlichen klinischen und neurologischen Untersuchung im Labor zunächst die Entzündungswerte bestimmt und zur Diagnosestellung bildgebende Untersuchungsverfahren verwendet. 

Zur Klärung unspezifischer Rückenschmerzen wird zunächst eine konventionelle Röntgen-Untersuchung durchgeführt. Im nächsten Schritt wird durch eine Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) dem Verdacht auf eine spinale Infektion nachgegangen. Die knöchernen Strukturen der Wirbelsäule und das Ausmaß ihrer Destruktion können in der Computertomografie (CT) am besten beurteilt werden. Nach Diagnosestellung muss über das weitere Vorgehen entschieden werden.

Ziel ist es, den verursachenden Erreger zu identifizieren, den Infektionsherd auszuräumen, zu sanieren und – wenn nötig – die Wirbelsäule zu stabilisieren.

Konservative Therapieformen

Erscheint das Risiko einer Operation zu groß und/oder die Zerstörung im Entzündungsbereich ist nur gering, können konservative (nicht-operative) Therapieformen in Erwägung gezogen werden. Dafür muss der betroffene Wirbelsäulenabschnitt ruhiggestellt werden, entweder durch ein Korsett und/oder Bettruhe und im Falle eines Abszesses mithilfe einer CT-gesteuerten Drainageanlage punktiert werden.

Operative Therapie

Bei Abszessbildung mit septischem Krankheitsverlauf, neurologischen Ausfällen aufgrund von epiduralen Abszessen, Fortschreiten der Entzündung und größerer Zerstörung der Wirbelsäule, ist in der Regel eine operative Therapie angezeigt. Dabei werden die Entzündungsherde operativ unter dem Operationsmikroskop ausgeräumt.

Manchmal ist aufgrund der Ausprägung und Lokalisation des Entzündungsherdes ein kombiniertes Vorgehen mit zwei Operationen (von vorn und von hinten) notwendig. Bei Bedarf wird die Wirbelsäule zusätzlich mit Schrauben, Platten und Stäben, mit Knochen und Metallimplantaten aus Titan stabilisiert.

Nach der Operation erfolgen in Abhängigkeit vom Erregernachweis eine langfristige Antibiotikatherapie, eine Mobilisation des Patienten bzw. der Patientin nach dem ersten postoperativen Tag mit anschließenden physiotherapeutischen Rehabilitationsmaßnahmen und eine engmaschige Labor- und radiologische Kontrolle, um mögliche Rückfälle auszuschließen.

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