Tetrahandmanagement und Tetrahandchirurgie

Der Bereich umfasst die Diagnostik und Beratung bei Funktionsstörungen im Bereich der Hände und Arme in Folge einer Rückenmarkschädigung oder einer Lähmung anderer Ursache sowie die konservative und operative Behandlung zur Funktionsverbesserung der Hände. 

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Die Verbesserung der Handfunktion spielt für viele Patienten mit einer Rückenmarkverletzung oder einer Lähmung aus anderer Ursache eine große Rolle.

Nach einer Rückenmarkverletzung, bei der auch die Funktion der Arme gestört ist (Tetraparese/ Tetraplegie), ist es zwar oft nicht möglich, durch operative oder nicht operative Maßnahmen eine vollständig normale Handfunktion zu erreichen. Aber unter bestimmten Voraussetzungen kann die Funktion der Hände durch eine zielgerichtete chirurgische Therapie verbessert werden. Unser Ziel als interdisziplinäres Behandlungsteam: die Stärkung der Selbstständigkeit der Betroffenen.

Je nach Lähmungshöhe finden sich auch bei tetraplegischen Patienten noch funktionsfähige Nerven und/oder Muskeln im Bereich des Armes. Oft sind diese Muskeln bzw. Nervenfunktionen jedoch „ungleich“ verteilt: Es können beispielsweise mehrere Ellenbogenbeuger und Handgelenksstrecker funktionieren, aber kein Finger- oder Daumenbeuger. Durch spezielle Operationsverfahren können die Muskeln bzw. ihre Funktion - vereinfacht ausgedrückt - anders verteilt werden, sodass eine insgesamt bessere Handfunktion entsteht. Damit ein funktionsfähiger Muskel eine andere Funktion erhält, wird beispielsweise die entsprechende Muskelsehne umgesetzt und an einem anderen Ort fixiert. In ähnlicher Weise können in geeigneten Fällen auch Nerven, die einen Muskel ansteuern, umgelagert und an einen anderen Nerven bzw. Muskel angeschlossen werden. 

Ob eine Operation sinnvoll möglich ist, hängt von vielen individuellen Faktoren ab. Wir beraten Sie hierzu gerne bei einem Vorstellungstermin in unserer Sprechstunde. Sollten Sie sich zu einem Eingriff entschließen, stehen wir Ihnen als erfahrene Experten zur Seite. Die Behandlung erfolgt in unserer Klinik fachübergreifend: Das Zentrum für Rückenmarkverletzte und die Abteilung für Hand- und Unterarmchirurgie arbeiten hierfür eng zusammen.

Neben einer Lähmung leiden manche Patienten auch unter einer erheblichen Spastik. Physio- und ergotherapeutische sowie medikamentöse Maßnahmen sind nicht immer ausreichend, sodass in geeigneten Fällen auch chirurgische Eingriffe zu einer Linderung und Funktionsverbesserung beitragen können. Auch hierzu beraten wir Sie gerne. Falls ein chirurgischer Eingriff sinnvoll sein sollte, kann dieser ebenfalls in unserer Klinik durchgeführt werden.

Nach einem rekonstruktiven operativen Eingriff ist in aller Regel eine intensive ergo- und physiotherapeutische Nachbehandlung unabdingbar, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Je nach Operationsverfahren nimmt diese Nachbehandlung ca. 6-12 Wochen in Anspruch. In dieser Zeit ist die Einsetzbarkeit des betroffenen Armes im Alltag und die Belastbarkeit eingeschränkt, was bei der Planung eines entsprechenden Eingriffes berücksichtigt werden muss.

Unser Team

  1. Dr. med.

    Benjamin Ramsayer

    Oberarzt Hand- und Unterarmchirurgie, Facharzt für Orthopädie & Unfallchirurgie, Handchirurgie

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