BGW Rückenkolleg

Für Beschäftigte, bei denen der Verdacht auf eine berufsbedingte bandscheibenbedingte Erkrankung der Lendenwirbelsäule gemeldet wurde, bietet die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) mit dem Rückenkolleg eine dreiwöchige präventive Therapiemaßnahme mit multimodaler Ausrichtung unter besonderen berufsspezifischen Aspekten an.

Hintergrund des BGW Rückenkollegs ist der gesetzliche Auftrag der Unfallversicherungsträger nach § 3 der Berufskrankheiten-Verordnung (BKV). Laut dieser ist mit allen geeigneten Mitteln der Gefahr entgegenzuwirken, dass eine Berufskrankheit entsteht, wiederauflebt oder sich verschlimmert. Übergeordnetes Ziel des Rückenkollegs ist es, Betroffene mit beruflich verursachten bandscheibenbedingten Erkrankungen der Lendenwirbelsäule beim Verbleib am Arbeitsplatz zu unterstützen und ein frühzeitiges Ausscheiden aus dem Beruf zu verhindern.

Nach dem Grundsatz „Prävention vor Rehabilitation“ verbindet das BGW Rückenkolleg präventive und therapeutische Maßnahmen. Die Schulung der Teilnehmenden soll die individuelle Handlungskompetenz der Betroffenen in Bezug auf die Gesunderhaltung des Rückens fördern und für rückenfreundliche Bewegungsabläufe im Alltag sensibilisieren. Neben einer optimierten Therapie zur Besserung der Rückenbeschwerden stehen die Vermittlung von rückenentlastenden Arbeitstechniken sowie ein intensives Muskelaufbautraining im Vordergrund. So wird die Gesamtbelastbarkeit in Alltag und Beruf zu verbessert.

Ablauf des Rückenkollegs 

Der biopsychosoziale Behandlungsansatz des Rückenkollegs ist multimodal, interdisziplinär und individuell ausgerichtet. Er beinhaltet aktive und ergänzende passive sowie auch edukative Maßnahmen, bei denen Fachärztinnen und Fachärzte, Sporttherapie- und Physiotherapie-Fachkräfte, Masseurinnen und Masseure sowie die medizinische Badeaufsicht, psychologische Fachkräfte, Ökotrophologinnen und Ökotrophologen sowie Mitarbeitende des Präventionsdienstes der Unfallversicherungsträger eingebunden sind.

Zu Beginn der Maßnahme erfolgt eine ausführliche Aufnahmeuntersuchung durch den zuständigen Arzt oder die zuständige Ärztin und die Vorstellung der Teilnehmenden im Team. Ebenso erfolgen Aufnahmeuntersuchungen in den jeweiligen Therapiebereichen. Im Rahmen der täglichen interdisziplinären Teamsitzungen werden Therapiefortschritte bzw. Problemstellungen im Verlauf besprochen und die Trainingspläne anschließend dementsprechend angepasst.

Am Ende der Maßnahme erfolgen Abschlussgespräche und -untersuchungen sowohl von ärztlicher Seite als auch in den einzelnen Therapiebereichen. Hierbei werden noch einmal gemeinsam mit dem einzelnen Teilnehmenden die Veränderungen im Verlauf des Aufenthaltes reflektiert und ggf. weiterführende Empfehlungen (z. B. Physiotherapie, Reha-Sport zur weiteren Funktionsverbesserung und -erhaltung) besprochen.

Nachsorge 

Dazu haben die Rückenkolleg-Teilnehmenden die Möglichkeit, einen oder mehrere jeweils 5-tägige Refresher-Kurse zu absolvieren. In diesen Kursen wird die Umsetzung des vormals Gelernten reflektiert und noch einmal intensiv geübt bzw. an eine ggf. veränderte Arbeitsplatzsituation angepasst.

Weiterführende Informationen zum BGW Rückenkolleg erhalten Sie auf den Seiten der BGW.

Diese Leistung in dem BG Klinikum Bergmannstrost Halle

Das Rückenkolleg Halle wird seit Oktober 2021 unter BGW-Leitung betrieben und befindet sich nicht mehr im BG Klinikum Bergmannstrost Halle, sondern in den Räumlichkeiten des Charlotten-Centers direkt in der Innenstadt von Halle. Die Kurse werden wie bisher vom medizinischen Fachteam des BG Klinikums Bergmannstrost Halle durchgeführt – im Auftrag der BGW.

Alle Informationen zum Angebot der BGW in Halle finden Sie hier.

Bitte beachten Sie, dass die Anmeldung und Teilnahme am Rückenkolleg ausschließlich über die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege möglich ist.

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