Amputation

Der Verlust einer Extremität stellt für die Betroffenen eine erhebliche körperliche, psychische, soziale, berufliche und familiäre Belastung dar. Unabhängig von der Ursache bedeutet die Amputation für den Patienten oder die Patientin einen Verlust an körperlicher Integrität, mit der sie sich Zeit ihres Lebens auseinandersetzen und diese auch verarbeiten müssen.

Die Ursachen für eine Amputation an der oberen und unteren Extremität unterscheiden sich deutlich. So bilden Traumen und deren Folgen zu über 30 %, Tumoren (26 %) und arterielle Durchblutungsstörungen (23 %) die Hauptursachen für eine Amputation an der oberen Extremität. Dagegen finden sich an der unteren Extremität überwiegend die arterielle Verschlusskrankheit und/oder der Diabetes mellitus mit bis zu 90 % als Ursache für eine Amputation an Ober- und Unterschenkel. Im Fußbereich dagegen bedingen diese Erkrankungen nur 50 % und weisen die gleiche Häufigkeit wie Traumen auf.

Die prothetische Versorgung im Rahmen der modernen technischen Orthopädie bietet ein breites Spektrum an Möglichkeiten und richtet sich an der Extremität und der Stumpflänge aus. So finden sich an der oberen Extremität Schmuckprothesen, einfache mechanisch gesteuerte bis zu myoelektrischen Prothesen. An der unteren Extremität entscheidet die Amputationshöhe die Art der prothetischen Versorgung (z. B.Oberschenkelamputation mit hydraulisch mikroprozessorgesteuertes Kniegelenksystem, Unterschenkelamputation mit kondylenumgreifenden Kurzprothesen).

Die Amputation impliziert nicht nur die Entfernung der gefährdeten oder verlorenen Extremität, sondern auch die Rehabilitation der Patientinnen und Patienten im Rahmen ihrer individuellen Möglichkeiten. Hierzu bedarf es ein Team mit erfahrenen Ärztinnen und Ärzten, Orthopädietechnik- und Physiotherapie-Fachkräften, um die bestmöglichsten Ergebnisse zu erzielen.

Alle Beiträge

Aus unserem Ratgeber