Minimalinvasive und individuell angepasste Stabilisierung von Beckenfrakturen.

„Beckenchirurgie 4.0“ an der BG Klinik Tübingen

Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie

Infos zur Pressemitteilung

21.03.2022 BG Klinik Tübingen

Pressekontakt

Eva Schneider

Leitung Stabsstelle Unternehmens­­kommunikation
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Die operative und konservative Behandlung von Beckenring- und Acetabulumfrakturen stellt einen klinischen Schwerpunkt der BG Klinik Tübingen dar. Im Rahmen des Projektes „Beckenchirurgie 4.0“ hat sich die Sektion für Becken- und Acetabulumchirurgie unter der Leitung von PD Dr. Steven Herath und seinem Stellvertreter PD Dr. Markus Küper zum Ziel gesetzt, den allgemeinen Trend zur Digitalisierung des Gesundheitswesens auch auf ihrem Spezialgebiet voranzutreiben.

Auf der Basis neuartiger minimalinvasiver Operationszugänge zu den knöchernen Strukturen des Beckens, die in Tübingen entwickelt wurden (EASY-Approach), hat die Forschungsgruppe bereits ein neuartiges Plattenkonzept vorgestellt. Mit dessen Hilfe soll in Zukunft die minimalinvasive und individuell auf die Frakturform angepasste Stabilisierung von Beckenfrakturen möglich werden. Unter Einbeziehung des Beckenregisters der AG Becken der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie wurde an der BG Klinik Tübingen ein KI-Algorithmus zur Erkennung und Klassifikation von Acetabulumfrakturen entwickelt. Dieser stellt künftig die Grundlage für weitere Projekte auf dem Teilgebiet der künstlichen Intelligenz dar. Gleichzeitig wird die Ausbildung jüngerer Kolleginnen und Kollegen auf dem Gebiet der Beckenchirurgie durch Integration von Virtual und Augmented Reality weiterentwickelt. In einem ersten Schritt wurde eine eigene VR-Umgebung programmiert, welche die dreidimensionale Darstellung von CT-Datensätzen auf VR- und AR-Headsets ermöglicht.

In Tübingen ist man sich sicher, dass die Vision der „Beckenchirurgie 4.0“, die teilweise bereits Anwendung im klinischen Alltag findet, nachhaltig zur Realität wird.