Osteodistraktion (Verlängerung einer Extremität)

Unterschiedliche Längen von Extremitäten können angeboren sein, sind häufig aber auch Folgezustände nach Verletzungen und Behandlungen von Knocheninfektionen. 

Relevant ist die Behandlung von Beinlängenunterschieden, um Folgeschäden an der Wirbelsäule zu vermeiden. Weitere behandlungsbedürftige Veränderungen nach einem Unfall oder einer vorausgegangenen Behandlung können eine Achsdeformität oder auch hochgradige Bewegungseinschränkungen von Gelenken (Gelenkkontrakturen) sein. Die Behandlung ist aufwändig und erfordert ein großes therapeutisches Repertoire und Erfahrung. Durch etablierte und bewährte Behandlungsverfahren werden bei uns seit Jahren Beinlängenunterschiede erfolgreich therapiert und so den Patientinnen und Patienten eine bessere Mobilität ermöglicht. 

Zur Anwendung kommen dabei Fixateur-Systeme und moderne computergestützte Programme zur exakten Wiederherstellung von Beinlänge und Achse. Auch interne Stabilisierungen stehen bei der entsprechenden Indikation zur Verfügung. 

Auf Basis einer ausführlichen Diagnostik der Fehlstellung erstellen wir einen computergestützten Plan zum Ablauf der Längenveränderung. Die Therapie beginnt mit Durchtrennung der betroffenen Knochen und die Stabilisierung des Knochens durch einen äußeren Spanner (Fixateur externe). Im Anschluss erfolgt die Korrektur schrittweise nach zehn bis zwölf Tagen, meist mithilfe sogenannter Hexapoden nach dem zuvor erstellten Korrekturplan. Nach Anleitung kann die Korrektur durch den Patienten bzw. die Patientin selbstständig durchgeführt werden.

Bei einem länger zurückliegenden Infekt oder angeborenen Beinlängenunterschieden kann eine Deformitätenkorrektur auch durch interne Implantate (Platten, motorisierte Marknägel) durchgeführt werden.

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