Die Zukunft der Therapie von Schwer­brand­verletzungen

Experten treffen sich in Österreich zur 38. Jahres­tagung der DAV

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18.02.2020

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Christiane Keppeler

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Mehrere Hundert Experten auf dem Gebiet der Behandlung von schweren Brand­verletzungen folgten der Einladung der deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlungen (DAV) nach Zell am See und konferierten vom 15. bis 18. Januar über neue Entwicklungen der Verbrennungstherapie. Mit dabei waren auch Vertreter des Zentrums für Schwerbrandverletzte am BG Klinikum Hamburg (BGKH), eine der wichtigsten Einrichtungen für Patienten mit Brandverletzungen in Deutschland.

Die jährliche Tagung der DAV verkörpert die sektoren- und länderübergreifende Teamarbeit in einem der anspruchsvollsten Bereiche der Notfallmedizin – die Versorgung von schweren Verbrennungen. Das weiß auch Martin Auweiler vom Zentrum für Schwerbrandverletzte am BGKH: „Verbrennungen machen unter den notfall­medizinischen Fällen nur etwa ein Prozent aus, stellen aber sehr hohe fachliche Anforderungen an die Versorgung“, so der Leiter der Intensivstation für Schwer­brand­verletzte und ergänzt: „Gerade die Therapie von schweren Verbrennungen, Komplikationen bei der Wundheilung aber auch die Versorgung von Kindern stellen uns immer wieder vor Herausforderungen. Daher ist es für uns wichtig, auch in diesem Jahr wieder interdisziplinär an der Jahrestagung teilzunehmen und mit anderen Kolleginnen und Kollegen in einen fachlichen Austausch zu treten.“

Im Mittelpunkt der dreitägigen Veranstaltung standen vor allem neue Strategien in der Behandlung Brandverletzter, vielfältige Ansätze der Rekonstruktiven Chirurgie sowie Konzepte zur Nachbehandlung und Rehabilitation. Dafür waren internationale Referenten aus Deutschland, Mexiko oder den Niederlanden eingeladen.

Neue Behandlungs­methoden geben Ausblick auf zukünftige Therapie­möglichkeiten

Ein wesentlicher Teil der Tagung widmete sich den Themen Grundlagenforschung und neue Behandlungsmethoden. Vom Einsatz eines Gewebeersatzes aus Fischhaut über Medical Tattooing wurden den Teilnehmern vielfältige Konzepte vorgestellt. Ein großer Themenblock umfasste außerdem die Bereiche Wundheilung/Wundmanagement, Nachbehandlung sowie neue Technologien der (chirurgischen) Rekonstruktion. Im Vordergrund standen dabei Möglichkeiten des Hautersatzes, Wundauflagen/Präparate sowie Techniken aus der Plastischen- und Ästhetischen Chirurgie wie der CO2-Laser oder das Micro-Needling. Als eigenständige Bereiche wurden die Behandlung von Kindern und Stromverletzungen thematisiert. Abschluss der Tagung machten unter dem Motto „Der schwierige Fall“ besondere oder kritische Beispiele und Fallstudien wie Schwerverbrennungen in der Schwangerschaft.

Die BG Kliniken – Deutschlands Leucht­türme für die Behandlung Schwer­brand­verletzter

Als Teil der Deutschen Gesetzlichen Unfall­versicherung stellen die BG Kliniken mehr als 50 Prozent aller Betten  für Schwer­brand­verletzte in Deutschland und besitzen damit eine besondere Kernkompetenz in der Patienten­versorgung. In den Zentren für Schwer­brand­verletzte, welche zu den modernsten in ganz Europa zählen, erhalten Brandopfer eine umfassende und spezialisierte Betreuung auf höchstem Niveau. Besonderes Merkmal ist die Verknüpfung der Akut- und Rehamedizin:  Interdisziplinären Teams, u.a. Anästhesisten, Plastische Chirurgen, speziell geschulte Pflegekräfte, Physio­therapeuten, Ergotherapeuten und Psychologen ermöglichen die komplexe und intensive Versorgung von Patienten mit Brand­verletzungen. Im Norddeutschen Raum ist das Zentrum für Schwer­brand­verletzte am BGKH eine der ersten Anlaufstellen für Patienten mit schweren Verbrennungen oder Komplikationen.