Welttag der Radiologie 2025 – Radiologie: Mehr als nur ein Bild

Am morgigen 8. November ist Welttag der Radiologie – das Datum, an dem Wilhelm Conrad Röntgen 1895 die nach ihm benannten Röntgenstrahlen entdeckt hat. 130 Jahre nach dieser bahnbrechenden Entdeckung hat sich die Radiologie enorm weiterentwickelt und ist heute nicht nur als diagnostisches, sondern auch als therapeutisches Fachgebiet zu verstehen, das die moderne Medizin in nahezu allen Disziplinen prägt.

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07.11.2025

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Auch im BG Klinikum Hamburg hat sich die Radiologie in den letzten Jahren weiterentwickelt. Im Rahmen der zunehmenden Spezialisierung hat sich die Abteilung – neben den Schwerpunkten muskuloskelettale Radiologie und Notfallradiologie – auch im Bereich der Neuroradiologie verstärkt. PD Dr. Hannes Leischner wurde zur Sektionsleitung ernannt und setzt sich gemeinsam mit Prof. Dr. Frank Oliver Henes, Chefarzt der Radiologie, für den stetigen Ausbau der interventionell-radiologischen Verfahren in der Patientenversorgung ein. „So konnten wir in den vergangenen Jahren neben diagnostischen Angiographien, also bildgebenden Untersuchungen der Blutgefäße, auch therapeutische Eingriffe bei Patientinnen und Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK: Durchblutungsstörungen der Extremitäten) etablieren“, führt Prof. Dr. Henes aus. Durch die Behandlung von Durchblutungsstörungen können Heilungsprozesse bei Knochenbrüchen und Verletzungen der Weichgewebe gezielt unterstützt werden. Darüber hinaus werden Computertomographie (CT)-gesteuerte Punktionen sowie die radiologisch gesteuerte Anlage von Magensonden zunehmend von zuweisenden Fachbereichen wie dem Querschnittgelähmten-Zentrum in Anspruch genommen.

Auch in der Schmerztherapie nimmt die interventionelle Radiologie einen immer größeren Stellenwert ein. Neben den bereits etablierten Verfahren wie der CT-gesteuerten Infiltration von Nervenwurzeln (PRT) zur zielgerichteten Injektion von entzündungshemmenden oder schmerzlindernden Medikamenten werden zunehmend weitere minimalinvasive Therapien angeboten. Eines dieser neuen Verfahren ist die sogenannte transarterielle periartikuläre Embolisation (TAPE), die künftig auch den Patientinnen und Patienten des BG Klinikums Hamburg angeboten werden soll. „Dabei werden über einen Katheter, der in die Leistenarterie eingeführt wird, gezielt krankhafte, neugebildete Blutgefäße in Gelenknähe mit winzigen Partikeln verschlossen. Das soll die Entzündungsprozesse und die damit einhergehende Nerven-Neubildung unterbrechen und damit zu einer Schmerzlinderung führen“, erklärt Prof. Dr. Henes. „Damit bietet die TAPE besonders Patientinnen und Patienten mit Kniearthrose sowie Schulter- oder Hüftschmerzen eine aussichtsreiche Alternative zu einer Operation, wenn konservative Therapiemethoden wie Physiotherapie, Medikamente oder Injektionen nicht mehr ausreichend weiterhelfen.“

Auch im Bereich der bildgebenden Diagnostik schreitet die Entwicklung rasant voran. Neue Technologien im Bereich der CT und Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglichen Untersuchungen mit noch höherer Bildqualität und kürzerer Untersuchungsdauer – bei der CT zudem mit einer zunehmend niedrigeren Strahlendosis. Zudem kommen zunehmend KI-basierte Anwendungen zum Einsatz, die bereits bei der Akquisition von Bilddaten unterstützen, Ärztinnen und Ärzte bei der Befundung entlasten und Abläufe effizienter gestalten. „Die Integration von Künstlicher Intelligenz wird unseren Arbeitsalltag in den kommenden Jahren nachhaltig verändern,“ so Prof. Dr. Henes. „Entscheidend ist, dass wir diese Technologien sinnvoll in unsere Arbeitsprozesse einbinden, um die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten weiter zu verbessern; und um ein häufiges Missverständnis auszuräumen: Die KI wird Radiologinnen und Radiologen nicht ersetzen, sondern sie unterstützen. Wie ein Fahrassistenzsystem im Auto hilft sie, dringende Fälle schneller zu erkennen, Abläufe zu optimieren und Diagnosen sicherer zu machen.“

Die Radiologie am BG Klinikum Hamburg bleibt damit, was sie immer war: Eine zentrale Schnittstelle in der Diagnostik, Therapie und interdisziplinären Zusammenarbeit. Mit moderner Technik, hoher fachlicher Expertise und starkem Teamgeist gestaltet sie die Zukunft der Medizin aktiv mit.