Suprapubischer Fistelkatheter (SPF)

Wenn ein intermittierendes Katheterisieren (Katheterisieren mit zeitlichen Zwischenräumen) nicht möglich ist, kann die Anlage eines suprapubischen Fistelkatheters notwendig werden.

Die Blase wird bei Nutzen dieses Katheters über eine Punktion durch die Bauchdecke entleert. Die Eintrittsstelle des Katheters wird regelmäßig verbunden, um aufsteigende Infekte zu vermeiden.

Der Katheter wird zum Auffangen des Urins in der Regel mit einem Beinbeutel verbunden. Dieser Beutel soll mit einem Rückschlagventil ausgerüstet sein und nicht höher als die Blase positioniert sein, damit der Urin nicht in die Blase zurücklaufen kann. Neben der Beutelversorgung ist auch eine Ventilversorgung ohne Beutel  möglich: Dabei bleibt die Speicherfunktion der Harnblase erhalten und ein störender Beutel entfällt. 

Die suprapubische Fistelkatheterisierung ist für ein Blasentraining, insbesondere bei inkomplett Gelähmten, die auf eine Besserung hoffen, besser geeignet als transurethrale Dauerkatheter, die die Harnröhre blockieren. Patienten mit teilerhaltener Blasenfunktion könnten eine Spontanmiktion, also natürliches Wasserlassen über die Harnröhre, durchführen und den Restharn über die SPF ablassen.