Wirbelsäulen­tumore und -metastasen

Man unterscheidet bei Wirbelsäulentumoren zwischen den sogenannten primären Wirbelsäulentumoren, also Tumore, die direkt in der Wirbelsäule entstehen, und den Metastasen eines anderen Tumors, dessen Zellen über die Blutbahnen in die Wirbelsäule gelangt sind.

Bei Verdacht auf eine Tumorerkrankung der Wirbelsäule werden nach einer ausführlichen klinischen und neurologischen Untersuchung für die Diagnostik bildgebende Verfahren wie Röntgen-Untersuchung, Computertomografie (CT) und Kernspintomografie (MRT) verwendet. Sie stellen Position und Größe des Tumors dar. Im Anschluss kann auch die Entnahme einer Gewebeprobe erforderlich sein, um durch die pathologische Untersuchung der Probe Aufschluss über die Art des Tumors zu gewinnen. Mithilfe einer Szintigrafie können - wenn nötig - Metastasen im gesamten Skelett lokalisiert werden. Nach Diagnosestellung muss über das weitere Vorgehen in der Regel interdisziplinär entschieden werden.

In enger interdisziplinärer Abstimmung und Zusammenarbeit entscheiden Wirbelsäulenchirurgen, Neurochirurgen (Anmerkung: Oft besteht schon eine tumoröse RF im Spinalkanal.) Strahlenmediziner, Pathologen und Onkologen gemeinsam über die genaue Art und Reihenfolge der durchzuführenden Therapieformen. Hierbei wird z.B. erörtert, ob der Tumor bereits im Vorfeld der operativen Entfernung mittels einer Strahlen- oder Chemotherapie behandelt werden muss oder erst danach.

Gutartige Tumore können häufig beobachtet werden. Nur bei Schmerzen, daraus resultierender Instabilität oder Gefährdung neurogener Strukturen sollte operiert werden.

Bösartige Tumore und Metastasen werden konservativ (ohne Operation) behandelt, wenn sie gut auf eine Chemo- oder Strahlentherapie ansprechen oder die Operation keine Verbesserung der Prognose bewirken kann. Ist dies nicht der Fall, ist eine Operation angezeigt. Je nach Art und Lokalisation des Tumors können unterschiedliche OP-Verfahren zum Einsatz kommen. Wenn bereits das Rückenmark beeinträchtigt wurde, sodass es zu neurologischen Ausfällen kommt, wird bei einer Operation das Rückenmark freigelegt, entlastet und die Wirbelsäule stabilisiert. Stabilisierungsoperationen können auch sinnvoll sein, wenn der Tumor den Knochen bereits zerstört hat und Frakturen vorliegen. Art und Dauer der Nachbehandlung (Bestrahlung, Chemotherapie) hängen im Wesentlichen von der Diagnose ab und werden unter Berücksichtigung aller Umstände in enger interdisziplinärer Abstimmung und gemeinsam mit dem Patienten bzw. der Patientin getroffen.

Diese Leistung in der BG Unfallklinik Frankfurt am Main

In unserem zertifizierten Wirbelsäulenzentrum der BG Unfallklinik Frankfurt am Main, dem Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Neurotraumatologie, bieten wir konservative Behandlungs- bzw. Therapieformen (ohne OP) und führen Wirbelsäulenoperationen zur Entfernung von gutartigen sowie bösartigen Wirbelsäulentumoren und -metastasen durch, je nach Art und Lokalisation des Tumors.

Therapie- und Operationsverfahren bei Wirbelsäulentumoren und -metastasen

Unsere Abteilung unter der Leitung des Wirbelsäulenspezialisten Prof. Dr. Frank Kandziora ist dazu bestens aufgestellt.
Wir bieten an...

  • interdisziplinäre Fallvorstellungen im Tumorboard,
  • multimodales konservatives Therapiekonzept,
  • Mikrotherapie (dazu gehört zum Beispiel die CT- gestützte Infiltrationen der Nerven – PRT- oder des Epiduralraums – EDT),
  • modernste Technik (Neuromonitoring, OP-Mikroskop, Endoskopie-Einheit und CT im OP etc.) im OP-Saal zur sehr präzisen, schonenden und sicheren Durchführung aller Wirbelsäulenoperationen – auch bei schwierigsten anatomischen Verhältnissen
  • elektrophysiologisches Monitoring zur Kontrolle der Nervenfunktionen während der OP,
  • Stabilisierungsoperationen, bei denen z. B. mit einem Schrauben-Stabsystem oder einem Platten-Schraubensystem mehrere Wirbelsäulensegmente operativ stabilisiert werden
  • minimalinvasive Stabilisierung an der Wirbelsäule durch Vertebroplastie, d. h. Zementauffüllung des Wirbelkörpers, und Kyphoplastie,
  • neue Wirbelsäulenimplantate, die es auf minimal invasive Art ermöglichen, die Wirbelsäule zu versteifen
  • Ein Team aus hervorragend ausgebildeten Chirurgen, Anästhesisten und Fachpflegekräften, Physiotherapeuten und Schmerztherapeuten mit viel Erfahrung und einer im Rhein-Main-Gebiet einzigartigen interdisziplinären Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen innerhalb unserer Fachabteilung.

Fachbereiche in Frankfurt am Main, die Ihnen weiterhelfen können

Alle Beiträge

Aus unserem Ratgeber